"Aus einem traurigen Arsch kommt kein fröhlicher Furz."
Dettmar Cramer


"Wenn Frauen bei einer Party dabei sind, wird alles steif!"

Johnny Van Ertl



"Die Jungs von heute haben Hornhaut auf den Oberschenkeln - vom vielen Reingrätschen."

Buffy Ettmayr



"Der hat nicht Bundesliga gespielt. Der hat Bundesliga gefoult."

Uli Hoeneß über Uwe Klimaschewski

Dienstag, 24. Juli 2012

Unnützes Wissen


Der Upton Park Football Club war ein englischer Amateur-Fußballverein aus dem Londoner Stadtviertel Upton Park. Der Fußballverein hatte von Mitte des 19. Jahrhunderts bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts Bestand. Hauptsächlich bekannt wurde der Klub durch seine Teilnahme am erstenFA Cup1871/72 und den Sieg beim olympischen Demonstrationsturnier in Paris.

Trotz der Namensgleichheit mit dem Upton Park, dem Stadion von West Ham United (das damals noch Thames Ironworks hieß), gibt es keine direkte Verbindung zum Stadion. Upton Park FC spielte niemals im Upton Park sondern trug seine Partien im einige Straßen entfernten West Ham Park aus.

1911 löste sich der Verein endgültig auf.

Donnerstag, 19. Juli 2012

Musik, Musik.



In der Musik ist die Rivalität zwischen Steyr und Linz nicht so, dass man sich schwertut, wenn man etwas linzerisches mag. Beim Sport ist es schon was anderes. Als ich vor dem Lebensalter noch eine einstellige Zahl trug fand ich gewisse Musiken gut, gerade WEIL und NUR diese aus der näheren Umgebung kamen. Schlimmste Beispiele: Goldie Ens, Waterloo & Robinson.
Auch der LASK war kurzfristig meine Lieblingsmannschaft, weil dort der Helmut Köglberger aus Sierning spielte. Dass er zuvor bei Amateure Steyr war, wurde von mir toleriert.
Einmal durfte ich bei Bekannten aus Linz übernachten. Der Herr des Hauses war bekennender VÖEST-Anhänger. Die Wohnung lag neben den damaligen LASK-Platz. Ich bekam die halbe Nacht vor Aufregung kein Auge zu.

In der Pubertät löst man sich von elterlichen Strukturen.
Man geht regelmässig zu den Rot-Weißen aus Steyr. Musikalisch endeckt man den etwas wilderen Rock´n Roll.
Am ATSV-Platz im Münichholz gibt es ein Open Air Konzert mit Steyrer Bands, den Wald4teln Bluespumpm und Miss Mollies Favourites aus Urfahr. Das Konzert der Linzer wird wegen zahlreicher Lärmbelästigungsklagen abgesagt. Das am hellen Nachmittag.
Die ganz wilden waren damals aber die Willi Warma, die ich nie erleben konnte.
Es gibt aber Ohrenzeugen, die von einem Konzert beim Faderl in Wolfern berichten können.

Die ersten Ausritte mit Freunden in die Landeshauptstadt führen in die Linzer Sporthalle (Mannfred Manns Earth Band, Motörhead, Status Quo und vieles mehr...). Später wird der Posthof oft mehrmals die Woche besucht. Die Subkulturhäuser wie Stadtwerkstatt oder Kapu habe ich mit meiner begrenzten Sicht aus Steyr übersehen und vermutlich wären mir diese als Lehrling und Hackler auch zu unheimlich gewesen.

Im Schmollgruber-Keller spielt die Austria Knochenschau zum 3-jährigen bestehen des Atrium in der Gleinkergasse.

Später lernt man die Herren Brüder Spieldiener und Konsorten, von den Mollies durch berufliche Verbandelungen persönlich kennen. Man lehrt so manches Bier im Dienste des Rock´n Roll, wird sogar zum Fußballtraining in die schaurig schöne Weberschule mitgenommen. Mit Herrn Donke von Willi Warma kommt man Backstage ins Gespräch. Ein sehr netter Kerl. 25 Jahre früher hätte ich mich vor ihm gefürchtet.

Heute finde ich auf OÖN folgenden Bericht inkl. Interview:

LINZ. Die „Eela Craig“ spielten Klerikal-Rock und Robert Urmann veranstaltete Jazz-Konzerte in der Arbeiterkammer. Sonst war es in den Siebzigerjahren für junge Leute in Linz kulturell öd. Doch im Sommer 1977 schlug der Blitz ein. „Willi Warma“, 17- bis 19-jährige Buben, gaben ihr erstes Konzert. Damit begann in Linz ein neues Kultur-Zeitalter.



„Ich sprenge alle Ketten“ sang Kurt Holzinger. Er ging mit Peter Donke, Sohn eines Kinderarztes, ins Peuerbach-Gymnasium in Urfahr. Mitschülerin war Eugenie Kain, die 2010 gestorbene Schriftstellerin. „1976 habe ich in einem Klub in England AC/DC gesehen. Daraufhin warf ich meine Jazz-Rock-Platten weg“, erzählt Donke. Fortan waren die Ramones, Dr. Feelgood und Sex Pistols die Vorbilder, die in Linz noch unbekannt waren.

„Durch den Schüleraustausch sind wir nach England und an diese Platten gekommen“, sagt Donke. Dann ging es los. Kurt Holzinger sang, Peter Donke spielte Bass, Christian Unger, Sohn eines Radiologiearztes, trommelte, Julius Zechner (1992 gestorben) spielte Gitarre. Donke: „Der Julius war der erste in Linz, der sich öffentlich dazu bekannte, schwul zu sein.“

Zunächst spielten die Willis in Jugendklubs. Anfang 1978 entdeckte „Willi Warma“-Freund Bernhard Praschl das Cafe Landgraf als Spielort. Das Lokal an der Urfahraner Hauptstraße, wo man einst nobel zum Fünf-Uhr-Tee tanzte, war eine abgewetzte Bude.

Donke: „Es war easy. Wir spielten einfach.“ Die Willis wurden Linzer Helden. Zur Profi-Karriere reichte es nicht: „Wir hätten das eh nicht ausgehalten. Ich habe Motörhead kennengelernt. Die waren damals schon Wracks.“

Die Stahlstadtkinder

Auf Ö3 wurden „Willi Warma“, die einige Zeit denselben Manager wie Wolfgang Ambros hatten, nicht gespielt. Wohl auch, weil sie in „Stahlstadtkinder“ über Linzer Smog und „Polizisten, legalisierte Terroristen“ sangen. 1983 war es vorbei mit der Band.

Donke musizierte weiter mit „Dynamo Urfahr“ und „Krüppelschlag“, schmiss sein Studium, arbeitete beim Stadtwerkstatt-TV, wurde Buchhalter der freien Szene und für Filmemacher. Jetzt musiziert er mit seiner Frau Christine Zigon und wohnt am Urfahraner Auberg, wo er aufgewachsen ist.

Wordrap

1 Mein Lieblingsort in Linz ist ... die BP-Tankstelle an der Wildbergstraße in Urfahr, weil ich dort im Park bei der Bruckner-Universität meine Hunde äußerln führen und Leute treffen kann.

2 Mein „Willi Warma“-Lieblingslied ist ... „Niemand hilft mir“ mit dem Text von Konrad Bayer. Das hat uns Ronnie Urini gestohlen.

3 Mein Musiker-Vorbild ist ... Nick Lowe, ein Pub-Rocker, der mit dem Alter immer besser wird.

4 Wie wichtig sind die Siebziger- und Achtzigerjahre?

Total wichtig, denn da vollzog sich bei uns erst der Aufbruch der alten Strukturen. Damals fand in Linz eigentlich die 68er-Bewegung statt.

5 Die Mollies ... sind zur selben Zeit wie wir Willis entstanden. Das war eine Hofpartie aus den Hitler-Bauten an der Leonfeldner Straße. Die spielten zunächst Beatles und waren die Braven. Wir waren die Bösen, obwohl wir eigentlich Bürger-Bubis waren.

6 Ihre Ex-Freundin Sophie Rois, die in Salzburg die Buhlschaft spielte ... war für mich die Größte.

7 Was gefällt Ihnen besonders an Linz?

Der Hafen.

8 An Linz stört mich, dass ... die Kultur verstaatlicht ist. Mir wären drei Phönix-Theater lieber als ein Opernhaus.

9 Als Bürgermeister würde ich ... mich nicht in alles einmischen.


Bei Herrn Robert Urmann hab ich in meiner Linzer Zeit, aus Langeweile, einen VHS-Kurs zum Thema Jazz besucht. Er war Großartig. Mit dem Dienstwagen des Herrn Bürgermeister durfte ich einmal, mit gefühlten 100 Kmh, über die Nibelungenbrücke mitfahren. Den Rückweg bewältigte ich freiwillig zu Fuß.

Die Mollies spielte bei der letzten Steyrer Fun Night. Im Hexenkessel...


Das Buch zum Thema: Es muss was geben von Andreas Kump.

Der Film zum Thema: Es muss was geben von Christian Tod und Oliver Stangl.

Freitag, 6. Juli 2012

Rangers in der Krise


Das „Old Firm“ ist in der Liga bis auf weiteres Geschichte. Nach dem letzte Woche erfolgten Ausschluss der Glasgow Rangers durch die restlichen elf Clubs der Schottischen Premier League (SPL), stimmten am Freitag 25 der 30 Vereine der Scottish Football League (SFL) für eine Versetzung der Rangers in die vierte Liga. Das traditionelle Derby mit Celtic findet daher in naher Zukunft höchstens noch im Cup statt.

Mit überwältigender Mehrheit hatten bereits die elf Oberhausclubs den Rangers die Zugehörigkeit entzogen, nachdem der Traditionsverein einen Schuldenberg von 166 Millionen Euro angehäuft hatte und in Insolvenz gehen musste. Nun muss der 54-fache Meister nicht wie erhofft in der zweiten, sondern in der untersten Leistungsstufe den Wiederbeginn starten und ist damit definitiv erstmals seit der Gründung des Vereins im Jahr 1890 nicht erstklassig.

„Diese Entscheidung liegt einem bewährten Prozess zugrunde. Es war für alle Beteiligten eine der schwersten Entscheidungen überhaupt. Sie wurde aber im Interesse der sportlichen Fairness getroffen - einem Grundprinzip der SFL“, erklärte der Vorsitzende, David Longmuir. Dem schottischen Fußball droht damit allerdings ein großes Problem. Geht es nach dem Verbandspräsidenten Stewart Regan, stehen eine Katastrophe, ein „langsamer, schleichender Tod“ und sogar „soziale Unruhen“ bevor.

Finanzieller Schaden enorm

Der vorläufige Absturz der Rangers in die sportliche Bedeutungslosigkeit erschüttert die schottische Liga nämlich in ihren Grundfesten - vor allem finanziell. Denn der bestehende TV-Vertrag mit den Sendern BSkyB und ESPN sieht mindestens vier Spiele zwischen den Rangers und Celtic vor. Der Verlust an TV-Geldern könnte sich laut SPL auf 16 Mio. Pfund (rund 20 Mio. Euro) belaufen. Laut der schottischen „Sun“ droht den Profivereinen sogar ein Verlust von an die 100 Millionen Euro.

Laut englischen Medien wären die Sender bereit gewesen, eine Saison ohne „Old Firm“ zu überbrücken. Daher lag die Hoffnung auf eine Einstufung der Rangers in die zweite Liga, damit nach einem geplanten sofortigen Wiederaufstieg das vielleicht berühmteste Derby der europäischen Fußballszene so schnell wie möglich auch in der Meisterschaft wieder zu sehen ist. Nun sind es aber zumindest drei Jahre. Die Fernsehpartner werden ihr Engagement nun drastisch reduzieren. Auch der Absprung weiterer potenter Sponsoren droht.

Fans drohten mit Boykott

Unter dem Strich wurde den Rangers allerdings von den restlichen schottischen Clubs damit die Rechnung für ihre jahrelange Misswirtschaft auf Kosten der kleineren Vereine präsentiert. Denn während die weniger populären Clubs zum Sparen gezwungen wurden, durften die beiden Großen Rangers und Celtic das Geld weiter mit offenen Armen ausgeben. Die Liga wurde zur Zweiklassengesellschaft.

Seit 1985, als Aberdeen Meister wurde, spielten sich die beiden Clubs aus Glasgow die Meisterschaft untereinander aus. Hearts of Midlothian konnte 2006 mit Rang zwei das Duo an der Spitze als einziges Team seit 1985 sprengen. Schon vor der Abstimmung in der letzten Woche hatten sich sieben Vereine klar gegen die Rangers deklariert. Auch auf Druck der eigenen Fans. Die Anhänger hatten gedroht, die Spiele gegen die „Gers“ zu boykottieren.

Mit Stolz in die vierte Liga

Daher gelang es dem Engländer Charles Green, der die maroden Rangers im Juni übernommen hat, nicht die erhoffte Mehrheit zu bekommen. Auch die Neugründung der Betreibergesellschaft des Clubs half nichts. „Wir sind zutiefst enttäuscht“, sagte Green, früher im Vorstand von Sheffield United, nach dem Votum der anderen Premier-League-Clubs in der letzten Woche.

Die Rangers wurden allerdings nicht anders behandelt als der Verein aus Livingston, der 2006 ebenfalls in die unterste Liga zwangsrelegiert wurde. Auch die Fans der Rangers haben sich immer klar dazu bekannt, keine Almosen haben zu wollen. Lieber mit Stolz in die vierte Liga und den Aufstieg in die Premier League aus eigener Kraft wieder schaffen, als jahrelang von den Celtic-Fans wegen der Bevorzugung verhöhnt zu werden.


Quelle: orf.at