"Aus einem traurigen Arsch kommt kein fröhlicher Furz."
Dettmar Cramer


"Wenn Frauen bei einer Party dabei sind, wird alles steif!"

Johnny Van Ertl



"Die Jungs von heute haben Hornhaut auf den Oberschenkeln - vom vielen Reingrätschen."

Buffy Ettmayr



"Der hat nicht Bundesliga gespielt. Der hat Bundesliga gefoult."

Uli Hoeneß über Uwe Klimaschewski

Samstag, 13. Juni 2009

Simmering gegen Kapfenberg?


Zuletzt besuchte ich das Linzer Stadion auf der Gugl fußballtechnisch an einem denk-und merkwürdigen Abend, als ich Wochentags noch in Linz weilte.
Blau-Weiß, der selbsternannte Nachfolgeklub des SK VÖEST, hatte das Auswärtsmatch in der Relegation gegen den Zweit-Liga Klub Bad Bleiberg gewonnen.
Die Elf von Herrn Hermann Schellmann (Spedition SpedPack) stand knapp vor dem Aufstieg in Liga 2. In dieser kämpfte auch der glück-und farblose LASK.
An die 7.000 Anhänger kamen ins Stadionoval und sahen die Hausherren in Führung gehen. Damit war für die Linzer der Aufstieg scheinbar geschafft - aber ohne die Rechnung mit dem Gegner gemacht zu haben. Die Kärtner bekamen die Partie immer besser in den Griff. Das sahen alle bis auf den Stadionsprecher, der kurz vor Schluss, als im Gesamtstand zwar immer noch die Linzer vorne waren, den Aufstiegsjubel durchgab. Doch es kam wie es kommen musste. Bleiberg erzielte das 2-4 und war aufgrund der Auswärtstorregel weiter Mitglied von Liga 2 (red-zac, ADEG, Hofer oder wie immer...)
Blau Weiß erholte sich nicht mehr von dieser Schlappe, stieg in der Saison 07/08 gar in die OÖ-Liga ab, aber dann sofort wieder auf.
Bad Bleiberg kämpfte noch ein Jahr als "BSV-Juniors". Dann verschwand der Verein für immer.

Gestern Freitag 12. Juni zog es mich wieder auf die Gugl.
Der GAK war vor der letzten Runde Tabellenführer. Punktegleich mit TSV Hartberg.
3 Tore war das Torverhältnis der Roten Teufel besser als das der Weststeirer.
Vor dem Stadion fiel das große Polizeiaufgebot auf. Das Guglrund war zu einem Viertel gefüllt(Ofiziell 4.000).
Eine Hälfte war Blau-Weiß, die andere Rot. Die meisten GAK Fans waren im Auswärtssektor eingepfercht von dem aus Böller in das Netz, das vor Ihnen gespannt war, geworfen wurden. Eine nette akustische Untermalung. Das Spiel verlief in Hälfte eins spannungsfrei. Für BW war die Meisterschaft schon gelaufen, ein Mittelfeldplatz war es geworden.
In Hälfte zwei bekam der GAK deutlich Übergewicht, erzielte das erlösende 1-0. Der ebenfalls übergewichtige Ex-Teamspieler Kollmann wurde eingewechselt. Er erzielte das 2-0. Die Meisterfeier hätte steigen können. Doch seltsamerweise schossen die Hartberger im Heimspiel gegen SAK Klagenfurt, Tor um Tor. Am Ende waren es 6!
Blau-Weiß gelang in der Nachspielzeit aus einem Freistoß durch Nikolov das 1-2.
Beim Schlusspfiff wusste ich noch nicht, warum der Jubel bei den Roten ausblieb.
Das Ergebnis aus Hartberg wurde mir als neutraler Beobachter verschwiegen. Kurz vor Schlusspfiff rief der Stadionsprecher panisch die Ballbuben in die Kabine.
Später wusste ich warum.

Mit dem Schlusspfiff begann die 3. Halbzeit auf Linz-Grazerisch:
Eine Hundertschaft von Polizisten marschierte behelmt und mit kleinen Flascherln (Tränengas? Pfefferspray?) bewaffnet auf das Spielfeld.
Die Fanblocks von Linz und Graz wurden schon während des Spiels durch einen sehr-sehr breiten Sicherheitskordon getrennt.
Aus dem Spielfeld sollte jetzt das Schlachtfeld werden.
Einigen Linzern gelang es zu den Grazern vorzudringen. Es gab erste Scharmützel. Die Polizisten konnten aber geschickt die Hitzköpfe trennen, teilweise unter Einsatz ihrer Giftflascherl.
Gewiefte Linzer wollten jetzt die entstandende Lücke auf der Tribüne nutzen um den Gästesektor zu stürmen. Eine Hundertschaft an "Fans" stürmten über die Tribüne auf die abziehenden Grazer los.
Ich hatte genug gesehen, bewegte meinen kampferprobten Körper in Richtung Ausgang. Der beißende Gestank der Polizei-Flascherl reizte meine Schleimhäute.
Auf dem Weg zu meinem Fahrzeug, trieb mich meine Neugier in eine Seitengasse bei der Landessportschule. Doch was hatte schon die Mutter zum Rotkäppchen gesagt: "Weiche nie vom Weg ab. Es könnte der böse Wolf lauern!"
Ich erhaschte einen Blick auf den vermeintlich sicheren Nachhause-Weg der Steirer. Inzwischen wurde die Plexiglaswände des Gästesektors von starken Jungs demoliert.
Als ich die Gasse friedlich verlassen wollte, stürmte mir eine Hundertschaft Linzer, manche mit Holzprügeln bewaffnet, entgegen.Profilaktisch warfen diese gleich einmal mit Mistkübeln um sich. Ich fühlte mich mit meinem Rot-Weissen Shirt nicht mehr 100%ig sicher. Gottseidank hatte ich mein Roli Kollmann-Shirt im Schrank gelassen und jenes vom Piraten-Papa Keith Richards gewählt. So konnte ich unbeschadet das Gässchen verlassen. Das Kampfgetümel dass ich darauf hören konnte, erinnerte mich aber stark an "Piraten der Karibik" in Dolby Digital.

Man bekommt schon etwas geboten in der Kulturhauptstadt 09!
Zuerst setzen Sie das Dach des Ursulinenhofs in Brand um noch mehr Leute auf das Dach vom OK zum Projekt "Höhenrausch" zu locken.
Jetzt werden Szenen aus dem Film "Hooligans" in überzeugender Realität nachgestellt.
Für alle die lange nicht dort waren: Linz ist eine Reise wert!
Für zarter besaitete Gemüter kann ich eine Fahrt mit der Grottenbahn und im Anschluss die Märchenwelt empfehlen!
Ich hab diesen Besuch am Donnerstag erledigt. Es war wunderbar entspannt...

http://www.oberoesterreich.at/grottenbahn/

Spielbericht auf Krone.tv (Vorsicht!!! Ohne Gewaltszenen aber mit weinenden Männern!):
http://www.krone.at/krone/S30/object_id__148849/hxcms/index.html

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