"Aus einem traurigen Arsch kommt kein fröhlicher Furz."
Dettmar Cramer


"Wenn Frauen bei einer Party dabei sind, wird alles steif!"

Johnny Van Ertl



"Die Jungs von heute haben Hornhaut auf den Oberschenkeln - vom vielen Reingrätschen."

Buffy Ettmayr



"Der hat nicht Bundesliga gespielt. Der hat Bundesliga gefoult."

Uli Hoeneß über Uwe Klimaschewski

Samstag, 10. September 2011

Wels

Mit sanften Druck durch Herrn Bertl, sattelten wir Freitag-Abend die Hühner und ritten nach Wels, wo das Auswärtsspiel gegen den FC anstand.
Mein letzter Besuch mit dem SK Vorwärts (damals SK Kommundkauf Österreich) stammt aus dem Jahr 1998. Damals war die Eintracht der Gegner in Liga zwei. Kommundkauf siegte 4-1. Eine Halbzeit lang konnten wir einen 41-jährigen Ex-Nationalspieler in Diensten der Eintracht beim Aufwärmen bewundern. Kaum im Spiel erzielte er mit dem Lockenkopf das Ehrentor. Sein Name: Walter Schokoladenschachner. Heute trainiert der Herr einen unbedeutenden Klub in Linz. Tore für Steyr: Niki Pavlek und Goran Duricin je 2mal.
Wels stieg in diesem Jahr sofort wieder ab. Aus Kommundkauf wurde wieder der SK Vorwärts der sich mit voller Fahrt Richtung Insolvenz begab.

Die Geschichte des Welser Fußballs, ist eine Geschichte voller Fusionen. Ein Weg der nicht unbedingt ein erfolgreicher sein muss. 1912 wurde der erste Welser Fußballklub der SC gegründet. Im Jahr 1923 folgte der SK Hertha Wels. Im Jahr 1975 wurden diese beiden Trditionsvereine zum WSC Hertha fusioniert. Aus Grün-Weiß und Blau-Weiß wurde Blau Grün. Die Hertha spielte einige Zeit in der höchsten oberösterrichischen Liga und stieg allmählich bis in die Bezirksliga ab. Grund: Geldmangel.
Keine Geldsorgen hatte Ende der Siebziger Jahre der 1946 gegründete FC Union Wels. Gesponsert von der Raiffeisenkassa stieg der Verein in die 2.Division auf. 1981/82 reichte Rang 6 um in der Neuen "16er Liga" erstmals Oberhausluft zu schnuppern. Im ersten Jahr erreichte Union Raiffeisen Wels Rang 14 un blieb in Liga eins. In der Spielzeit 83/84 geriet der Verein Aufgrund der hohen Spielergehälter (Im Kader standen u.a. Dietmar Constantini und Dietmar Mirnegg) in finanzelle Schwierigkeiten . Am 31. Jänner 1984 meldete Union Wels Konkurs und schied aus dem Spielbetrieb aus. Bis 2003 fristete der Verein ein Schicksal im Unterhaus. Im Jahr 2003 fusionierten sich Union und Eintracht Wels zum heutigen FC Wels. Bisher größter Erfolg war der Vizemeistertitel. Im Spieljahr 2009/10 entgingen die Welser knapp dem Abstieg. Weitere Vereine der Stadt Wels sind der ESV Wels (gegründet 1940) und der ASK Blaue Elf Wels (gegründet 1946).

Gespielt wird am ehemaligen Eintracht Platz- dem jetzigen ASKÖ Stadion. Dieser besitzt eine überdachte Tribüne. Damit ist es aus mit Luxus. Rundherum schauen schicke Hochhäuser, im Stil osteuropäischer Plattenbau beim Spiel zu. Das Flutlicht ist mehr schlecht als Recht. Der Verein setzt auf die Farben Rot-Grün. Rot war die Farbe des "Schwarzen" Vereins Union, grün die der "Roten" Eintracht. Am Eingang werden wir gefragt ob wir "Hardcore" sind? Wir verneinen und erwidern "wir sind vom Pensionistensektor". Hübsche Welser Mädchen verschenken formschöne Feuerzeuge der Sparkasse an wurfsichere Fußballfans. Vermutlich hat der OÖFV eine neune Einkommensquelle entdeckt.
Das Bier holen wir aus der Kantine. Bei "normalen" Heimspielen des FC kommen an die 3-400 Leute. Heute sind es 1200, davon mindestens die Hälfte Steyrer. Vorwärts beginnt flott und nach einem gescheiten Hacker der Welser Abwehr, läuft Manuel Schönberger in Minute 7 allein auf den Torhüter zu. Er scheitert an seinen Nerven. In Minuten 12 donnert Bozo Kovacevic per Kopf den Ball an die Welser Querlatte. In Minute 14 staubt Schönberger zum 1-0 ab. Doch in Minute 17 kommen die bisher konfusen Welser zum Ausgleich.
In Hälfte 2 ist spielerische Schmalkost angesagt. Härte ist Trumpf. Doch in der 89 Minutejubeln Herr Bertl und ich und weitere 647 Personen. Der eingewechselte Daniel Lindorfer bezwingt Goalie Kramer. Der Schiri deutet auf die Mittelauflage. Doch als wir uns den Schaum vom Mund geputzt und die Tränen aus den Augen gewischt haben, müssen wir mit entsetzten feststellen, dass die Meinung des Unparteiischen umgeschlagen hat und auf Foul von Lindi entschieden wurde. So bleibts beim 1-1 und wir besteigen die Hühner, schalten das Navi ein und fliegen Richtung Steyr.



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