"Aus einem traurigen Arsch kommt kein fröhlicher Furz."
Dettmar Cramer


"Wenn Frauen bei einer Party dabei sind, wird alles steif!"

Johnny Van Ertl



"Die Jungs von heute haben Hornhaut auf den Oberschenkeln - vom vielen Reingrätschen."

Buffy Ettmayr



"Der hat nicht Bundesliga gespielt. Der hat Bundesliga gefoult."

Uli Hoeneß über Uwe Klimaschewski

Samstag, 31. August 2013

Stell dir vor es ist ein Euro-League-Match in der Stadt - und keiner geht hin!

Eine Paschinger Realität!


In Steyr gab es nach dem Regionalliga-Match gegen Blau-Weiß Linz weniger eine Diskussion über die 0-2 Niederlage der Heimmannschaft, sondern über die Höhe der Zuschauerzahl. 3.500 wurden von offizieller Seite kolportiert. Viele sahen eine weitaus höhere Zuschauermenge. Die Steyrer definieren sich seit langer Zeit über den Publikumszustrom auf dem "Vorwärts-Platz".

Es gibt aber einen kleinen Verein im Bezirk Linz-Land, der trotz beachtlicher sportlicher Erfolge, weder die Massen, noch eine Minderheit bewegen kann.

Rückblende: Herbst 2011.
SK Vorwärts steigt in die Regionalliga Mitte auf. Spiel In Pasching gegen den FC. Ca. 900 Zuschauer, davon 3/4el aus Steyr. Kapitän Michael Mehlem schiesst sein letztes Tor für Vorwärts. SKV Goalie Robert Dorfmayr läuft, etwas übermotiviert, zu einen Ball an der Torauslinie. Der Paschinger Stürmer Peter Orosz lässt sich über die Goalie-Handschuhe fallen und erzielt aus dem gegebenen Penalty den Ausgleich. Pasching überwintert als abgeschlagener Letzter der Liga. Durch den Liebesentzug des langjährigen Übervaters Franz Grad steht Pasching nicht nur vor dem sportlichen Abgrund, auch vor dem wirtschaftlichen aus. Kurz vor Beginn der Frühjahrsmeisterschsft ist alles anders. Red Bull schickt Trainer, Spieler und Geld. Das Werkl beginnt zwar nur stotternd zu laufen, startet dann aber voll durch. Der Abstieg ist kein Thema mehr. Vorwärts schafft es aufgrund interner Querelen nicht die Klasse zu halten. Pasching bleibt souverän in der RL, wird im darauffolgendem Jahr nur vom LASK distanziert und gewinnt sensationell den ÖFB-Pokal.

Gegen Estoril Praia ist in der Euro-League-Quali nichts zu holen. Das ware Drama spielt sich auf den Zuaschauerrängen ab. Wer die Fernsehbilder sieht, glaubt einem "Geisterspiel" beizuwohnen. Nur einen Tag später, beim Linzer Derby, gleicht die Gugl einem Tollhaus.

Der Berliner Tagesanzeiger widmet den Paschingern eine Story.
Dort ist im Schnelldurchlauf über den Aufstieg des "Vorort-Klubs" einiges gesagt.
Es fehlen allerdings pikante Geschichten über den allmächtigen Spediteur Franz Grad und den Verhaltenskreativen Paschinger Ex-Bürgermeister Franz Böhm.
Pasching, das war in meiner Jugendzeit, Herberge eines Auto-Kinos, eines größeren Supermarkts und viel landwirtschaftliche Anbaufläche.
In Zeiten in denen der Konsum und das Shoppen auf der Befindlichkeitspyramide von Frau und Herr Oberösterreicher ganz oben stehen, hat sich Pasching zu einer Shoppingmeile der besonderen Art verändert. Mit der Plus-City und dem Hollywood Megaplex zieht es täglich eine Zehntausendschaft vor die Tore von Linz um ihr hart erarbeitetes Geld, wieder auszugeben. Ein Besuch des Paschinger Fußballstadions steht aber nur bei wenigen auf dem Terminkalender. Das Waldstadion bietet zwar einen gewissen Komfort, ist überdacht und es ist auch leicht zu erreichen, es macht sich aber rasch Friedhofsathmosphäre breit. In den Bundesligatagen von Superfund Pasching, war das Stadion zwar gut besucht, doch zahlen mussten dabei meist nur die mitgereisten Auswärtsfans. Im Großraum Linz wurden die Eintrittskaerten für die Spiele verschenkt.
Franz Grad verlor den Spaß an seinem Spielzeug, verscherbelte die Lizenz an den Haider Jörg und "fusionierte" den Paschinger Restbestand mit Wallern.
Zuschauer kamen daraufhin nur mehr so viele, wie bei anderen Vereinen der 5. Spielklasse. Das hat sich bis heute nicht geändert.

Was aber einen Geldgeber dazu treibt, sich Vereine wie Liefering, Anif und Pasching zu erhalten?
Es kann nur das Bewusstsein sein, bei den Klubs schalten und walten zu können wie es der Konzern befielt. Diese Vereine sind im Gegensatz zu vielen anderen keine Mitgliedervereine, sondern "Betriebsmannschaften" wie es Bayer 04 Leverkusen einer ist. Nur dort kommen auch Zuschauer.

Gegen Estoril, hat sich Goalie H-P Berger 3.000 bis 4.000 Zuschauer gewünscht.
Gekommen sind offiziell 1.000.
Ich befürchte es waren gerade einmal 500.
Das Wort Vorverkauf bekommt dabei eine andere Bedeutung.

Ist übrigens schon jemanden aufgefallen, dass bei den Spielen der zweiten österreichhischen Fußballliga, seit geraumer Zeit keine Zuschauerzahlen mehr angegeben werden?
Das ist aber eine andere Geschichte.

Quizfrage: Wieviele Zuschauer sind auf diesem Bild zu erkennen und wer von denen hat eine Vorverkaufskarte?

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